Lourdes/Würzburg (POW) Bei einer festlichen Eucharistiefeier direkt an der Erscheinungsgrotte im französischen Marienwallfahrtsort Lourdes hat Bischof Dr. Friedhelm Hofmann am Freitagmorgen, 9. Juni, an alle Pilger aus der Diözese Würzburg appelliert, den Blick auf den Himmel nicht zu vergessen. „In Lourdes dürfen wir uns voller Freude vom Himmel berühren lassen, um daraus die Kraft zu gewinnen, unsere alltäglichen Probleme zu bewältigen“, rief er den 850 Kranken und Gesunden, Jungen und Alten zu.
Den Gottesdienst feierte der Bischof mit zahlreichen Priestern aus dem Bistum Würzburg und aus anderen deutschen Diözesen. Der Würzburger Pilgerchor unter Leitung von Würzburgs Stadtdekan Monsignore Erhard Kroth gestaltete die Feier musikalisch. Vor dem Altar saßen neben den Fahnenabordnungen die über 250 Kinder und Jugendlichen, dahinter die Kranken und Alten. Eltern und weitere Pilger vervollständigten das Halbrund um die Erscheinungsgrotte. „Wir sind hier an dem Ort, wo Himmel und Erde sich berühren“, betonte der Bischof zur Einstimmung in den Gottesdienst.
In seiner Predigt auf dem Felsen direkt unter der Erscheinungsgrotte erinnerte Bischof Hofmann an die Begegnungen der heiligen Bernadette mit der Gottesmutter im Jahr 1858. Maria habe sich damals bei der Erscheinung am 25. März 1858 als die „Unbefleckte Empfängnis“ vorgestellt. Das gleichlautende Dogma aus dem Jahre 1854 habe so seine unmittelbare Konkretion erhalten. Als Sündenlose schaue die Gottesmutter aber nicht von oben auf die Menschen herab. In ihrer Erwählung lebe sie die Vollkommenheit und zeige den Menschen so den Weg zum Leben und zu Gott. „Maria ist die von Gott Begnadete für euch Menschen. Sie ist die Garantin dafür, dass Gott den Menschen nicht vergisst“, betonte der Bischof. Gott wolle an diesem heiligen Ort sagen, dass er den Menschen in die Vollendung führe, in die Maria schon vorausgegangen sei.
Vor allem an die zahlreichen Kranken gerichtet sagte der Bischof, jeder Mensch werde immer die Gebrochenheit der Schöpfung in sich selbst erfahren. Die Menschen dürften aber nicht darin verbleiben, sondern müssten sich mit Gottes Hilfe aus der eigenen Misere befreien. Die Beichte biete besonders in Lourdes eine gute Möglichkeit, den Heilswillen Gottes zu spüren. „Maria ruft uns zu: Komm! Gott hat mit Dir das vor, was er mit mir schon vollendet hat!“
Nach der Messfeier starteten die Kinder und Jugendlichen zum Stadtspiel in Lourdes. Am Freitagnachmittag schloss sich die große Sakramentsprozession an, bei der Bischof Hofmann die Monstranz begleitete. Am Samstag, 10. Juni, besuchen die Familien das Familiendorf „Cité Saint Pierre“ und feiern den Gottesdienst mit Bischof Hofmann in der so genannten Waldbasilika. Die Kranken feiern die Heilige Messe mit Domkapitular Dietrich Seidel und Dekan Werner Kirchner in der Kapelle Sankt Joseph. Um 21 Uhr nehmen die Würzburger Pilger gemeinsam an der großen Lichterprozession mit Bischof Hofmann im Heiligen Bezirk teil. Zum Abschluss der Tage in Lourdes feiern die Unterfranken am Sonntag, 11. Juni, um 9.30 Uhr einen Gottesdienst mit Freunden aus aller Welt in der unterirdischen Basilika. Nach der Stärkung für die Heimreise fahren der Krankenzug mit Bischof Hofmann um 13.24 Uhr und der Familienzug um 15.30 Uhr ab in Richtung Würzburg. Die Rückkunft der beiden Züge in Unterfranken wird am Montagvormittag, 12. Juni, sein. Der Familienzug hält voraussichtlich um 9.24 Uhr in Aschaffenburg, 10 Uhr in Lohr, 10.13 Uhr in Gemünden, 10.26 Uhr in Karlstadt, 10.49 Uhr in Würzburg, 11.34 Uhr in Schweinfurt und 12.09 Uhr in Haßfurt. Die Ankunftszeiten des Krankenzugs standen am Freitagmittag noch nicht fest.
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