Würzburg (POW) Eine erste Zwischenbilanz zum 2003 gestarteten Prozess „Erneuern und Sparen“ im Bistum Würzburg hat Generalvikar Dr. Karl Hillenbrand gezogen. Etwa 30 Stellen wurden von 2003 bis 2005 abgebaut, Sachkosten um zehn Prozent reduziert. „Es zeigt sich jedoch, dass die bisherigen Maßnahmen für das vom Finanzvolumen her anzustrebende Einsparziel von zirka 180 Stellen bis zum Jahr 2010 nicht ausreichend sind“, betonte er bei der Haushaltspressekonferenz der Diözese am Donnerstag, 2. Februar, in Würzburg.
Eingespart werden sollen bis 2010 rund 100 der 1060 Vollzeitstellen in der territorialen Seelsorge, zirka 50 der 320 Vollzeitstellen in der kategorialen Seelsorge und rund 25 der 160 Vollzeitstellen in der Verwaltung. Derzeit gibt es insgesamt rund 1540 Vollstellen im Bistum – die Caritas ausgenommen. Nach wie vor gelte das Ziel, diese Maßnahmen ohne betriebsbedingte Entlassungen durchzuführen. „Das schließt nicht aus, dass es auch unpopuläre Schritte wie die Schließung einzelner Einrichtungen beziehungsweise Dienststellen geben kann.“ Zu fragen sei, ob alles, was unter früheren finanziellen Verhältnissen möglich war, unter gewandelten Bedingungen noch realisierbar sei. Ziel sei die solide Sicherung der kirchlichen Grundelemente Verkündigung, Liturgie und Diakonie; daran seien alle Einzelmaßnahmen zu messen. Gefragt sei außerdem eine theologisch-pastoral verantwortbare Konzentration und nicht bloß eine finanzielle Reduktion der einzelnen Aufgaben.
Im Blick auf den bisherigen Verlauf des Prozesses „Erneuern und Sparen“ sagte Hillenbrand, dass dies der richtige Weg sei. Zwar erfordere dieses Vorgehen im Gegensatz zu einer externen Beraterlösung mehr Zeit, aber durch die Einbindung der Betroffenen habe es einen höheren „Motivationscharakter“. 16 mal sei die 2003 eingesetzte Prioritätenkommission unter Leitung des Generalvikars bisher zusammengetreten. Das Ziel, im Personal- und Sachkostenbereich innerhalb von zirka zwei Jahren eine Reduzierung von insgesamt zehn Prozent zu erreichen, ohne betriebsbedingte Kündigungen vorzunehmen, sei bis jetzt nur teilweise erreicht worden.
Die Gemeinden lud der Generalvikar ein, zu dem Zwischenbericht und den darin genannten Perspektiven Stellung zu nehmen. Rückmeldungen würden von der Prioritätenkommission aufmerksam registriert und bearbeitet, unterstrich Hillenbrand. Stellungnahmen sind zu richten an das Bischöfliche Generalvikariat Würzburg, Domerschulstraße 2, 97070 Würzburg, E-Mail generalvikariat@bistum-wuerzburg.de. Der komplette Zwischenbericht zum Prozess „Erneuern und Sparen“ im Bistum Würzburg findet sich im Internet unter www.bistum-wuerzburg.de.
(0606/0210; E-Mail voraus)
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