Sie habe das Ziel ihres Lebens, also die ewige Herrlichkeit im Himmel erreicht, während wir noch auf dem Weg dorthin seien.
Maria sei uns ein großes Vorbild dieses Lebensziel zu erreichen, so der Pfarrer zu Beginn seiner Predigt. Um die Frage beantworten zu können, wie dies möglich sei, werfe er nun einen Blick auf ihr Leben. Sie habe als junge jüdische Frau in einem religiösen Elternhaus gelebt und sei mit Joseph verlobt gewesen. Die beiden hätten sich von Herzen geliebt und hätten heiraten wollen.
Da habe Maria erfahren, dass sie schwanger sei und die Mutter des Sohnes Gottes werden würde. Wie das geschehen solle, habe sie nicht gewusst, es sei ihr fremd und geheimnisvoll gewesen. Dennoch habe sie sich auf die Botschaft des Engels eingelassen: „Ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast“ (vgl. Lk 1,38). Sie habe ihr „ja“ zum Kind gesagt, wie viele junge Menschen heute, auch wenn sie nicht wüssten, wie das werden solle. Joseph, ihr Verlobter, der sie erst verlassen habe wollen, habe zu ihr gehalten und sie aufgrund seiner tiefen Liebe zu ihr nicht bloßgestellt. Beide hätten auf Gott und ihre gegenseitige Liebe vertraut: Miteinander und mit Gottes Hilfe würden sie es schaffen. Sie hätten Jesus auf seinem schmerzvollen irdischen Weg begleitet und obwohl sie manches nicht verstanden, hätten sie zu ihrem Sohn gestanden – wie viele Eltern es täten. Man denke nur an den Rückweg von Jerusalem, als sie den zwölfjährigen Jesus in der Pilgergruppe wähnten, dieser aber im Tempel zurückgeblieben sei, so dass sie ihn zwei bis drei Tage voller Angst hätten suchen müssen – oder an seinen Tod am Kreuz. Sie hätten Jesus in ihrer Liebe im Glauben und im Gebet vertraut und hierdurch ihre Freuden und Leiden bejaht sowie darauf gebaut, dass dieser Weg sie näher zu Gott führen würde.
Das Fest Mariä Aufnahme in den Himmel wolle uns nicht zur Weltflucht animieren, sondern uns dazu anregen, mit beiden Beinen im Leben zu stehen und unser Leben zu meistern, wie Maria und Joseph es getan hätten. Jeder habe einen göttlichen Kern, der immer wieder gesäubert werden müsse. Dabei wollten uns die Gottesmutter Maria und ihr Mann der Hl. Joseph, Vorbild und Fürsprecher bei Gott sein. Wir sollten nicht vergessen, dass durch Maria und Jesus das Göttliche auf die Erde gekommen sei.
Am Ende des Gottesdienstes segnete der Pfarrer die Kräuter, die uns Gesundheit und Freude bringen sollten. Ein herzliches Vergelts Gott an die Frauen, die die Kräuterbuschen gebunden hatten: Martina Breunig, Renate Fertig, Waltraud Link, Marlies Oswald, Hiltrud Treu, Christa Winkler und Rosi Winkler. Der Erlös in Höhe von 230 € kommt dem Martinsladen zu Gute. Ein Dank erging auch an die Verantwortlichen für den Kirchenschmuck.
Nina Reuling